Ji Su Kang-Gatto
Dokumentarfilm
Das Video beginnt mit der Aussage der Regisseurin, dass sie sich zusammen mit ihrer Schwester in einer "kleinen bis mittelgroßen Stadt mit gentrifiziertem Stadtzentrum, wie es in Deutschland so oft vorkommt" befindet. Die Verallgemeinerung betont die Übertragbarkeit ihrer Erfahrungen auf andere Städte und Menschen in ähnlichen Situationen. Sie benutzt den Besuch in der Stadt, in der sie aufgewachsen ist, um mit ihrer Schwester Orte aus ihrer Kindheit und Jugend zu besuchen und darüber zu berichten, wie es war, als südkoreanische Familie hier zu leben. Nach dem frühen Tod des Vaters bleibt Ji Su Kang-Gatto, die Autorin, in Deutschland, während ihre Schwester bei der Mutter in Südkorea aufwächst.
Im Video schildert Jis Su Kang-Gatto rassistische Alltagserfahrungen wie körperliche Angriffe, die Hilflosigkeit ihres Vaters, ihre eigene Angst und Fassungslosigkeit sowie die Zunahme der Angriffe im Zuge der COVID-19-Pandemie als asiatisch gelesener Mensch. Auch das Problem des "Zwischen-den-Kulturen-lebens" und die Frage nach Zugehörigkeit kommen zur Sprache.
Die Eindrücke werden begleitet von grafischen und akustischen Elementen wie Emojis, verschiedenen Schriftarten, kurzen Animationen, drei Sprachebenen (Koreanisch, Deutsch, Englisch), Soundeffekten, eingeschobenen Erklärungen von bestimmten Begriffen sowie koreanischen und deutschen Essgewohnheiten. Das Video erinnert formal sehr an südkoreanischen Variety-, Reise- und Game-Shows, was einen visuellen Kontrast zu den sehr realen und ungeschönten Erfahrungen von Identität, Zugehörigkeitsgefühl und dem ständigen Gefühl, eine Außenseiterin zu sein, bildet.