Ivo Zen
Dokumentarfilm
Im Oberengadin, heißt es, würde tagsüber der Himmel blauer strahlen und nachts die Sterne näher leuchten als im Unterland. Und dass es diese Schönheit der Alpenwelt erst einmal auszuhalten gilt.
Nachdem die 1968er-Bewegung in der Schweiz kaum Spuren hinterlassen hatte, schlugen die Zürcher Unruhen in den 1980er-Jahren umso heftiger ein, auch in den engadiner Dörfern. Auf dem samedaner Dorfplatz, den eine Gruppe Jugendlicher für sich reklamiert hatte, wurde zusammen gesungen, gekifft und geredet; wie auch im Rest des Landes wurde Autonomie eingefordert, nach neuen Strukturen gesucht, rebelliert. Mit der Rebellion allerdings, mit der Schönheit die nicht auszuhalten ist in einer Lebensrealität die alles andere als schön ist, zog auch das Heroin ein in die beschaulichen schweizer Bergdörfer, und weder die Behörden noch die Eltern wussten, wie sie damit umgehen sollten.
Vierzig Jahre später fährt Ivo Zen nach Samedan um über das zu reden, worüber bisher geschwiegen wurde. Trifft sich mit den Übriggebliebenen, lässt sie erzählen, gibt ihnen still den Raum sich zu erinnern. Ohne didaktischen Ansatz und Zeigefinger, ohne große Dramatik dürfen wir dabei sein und zuhören.
Diese Arbeit wurden beim dokKa Festival 2021 präsentiert: 16.09.2021 18:00 202162021
Diese Arbeit wurden beim dokKa Festival 2021 präsentiert: 16.09.2021 18:00 202162021