Jurate Braginaite
Hördokumentation
Wir hören ein Gespräch zwischen Bruder und Schwester: Sie lachen, streiten und diskutieren über das Leben, über Werte, Grundbedürfnisse und den großen Begriff Freiheit. Die Autorin begegnet ihrem Bruder im Gefängnis und in der Entzugsklinik. Sie stellt ihm Fragen, möchte mehr über ihn und seine Lebenssituation erfahren, bittet um Witze und hört seine Gedichte. Aufgewachsen in Litauen, kamen sie um die Jahrtausendwende nach Deutschland. Sie gingen unterschiedliche Wege, wie es Geschwister eben tun, der Unterschied hier: Jurate Braginaites Bruder verbrachte viele Jahre seines Lebens im Gefängnis. Bereits als 14jähriger wurde er, noch in Litauen, zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Wie wirkt sich ein solches Strafmaß auf ein junges Leben aus? Auch darüber sprechen sie. Die Autorin gestaltet die Hördokumentation in drei Akten, gleich einem Kammerspiel. Am Ende des Stückes lässt sie alle Familienangehörige auf poetische Weise zu Wort kommen: traurig, humor-, hoffnungs- und sehnsuchtsvolle Sätze, die von Zerrissenheit, Ankommen, Zusammenhalt, Entwurzelung und Familie berichten.
Aufgezeichnet beim dokKa-Festival 2020
Diese Arbeit wurden beim dokKa Festival 2020 präsentiert: 30.09.2020 19:00 202072020
Diese Arbeit wurden beim dokKa Festival 2020 präsentiert: 30.09.2020 19:00 202072020