Ivo Zen
Dokumentarfilm
Hätte ich etwas tun können? Hätte ich den frühen Tod verhindern können? Diese Frage, stellen sich viele, die viel zu früh einen nahen Menschen verloren haben, so wie der Regisseur Ivo Zen. Sein langjähriger Jugendfreund Martin Felix starb mit 34 Jahren an Drogensucht. Im Film verwebt Ivo eigene Super-8-Aufnahmen von früher mit Tagebuchtexten von Martin, Fragmente einer unfruchtbaren Suche nach Freiheit, Liebe und Freundschaft. Diese von Freunden und Bekannten vorgelesenen Tagebucheinträge lassen Martin als einen intelligenten, sensiblen und unsicheren jungen Mann erscheinen, der gleichzeitig glaubt besser als die anderen zu sein. Diese Überheblichkeit ist gepaart mit der Unfähigkeit, soliden Boden im Leben zu gewinnen. Martin ist stolz, als er es schafft Rauschgift zu schmuggeln und zelebriert seinen Drogenkonsum exzessiv. Im Film oszilliert die aktuelle Suche nach dem verlorenen Freund mit dem Eintauchen in die Welt als Jugendliche. Während Martin sein Tagebuch schreibt, filmt Ivo Zen auf Super-8. Für beide ist es ein überlebenswichtiges Vehikel um auszubrechen aus einer von Wohlstand und Durchschnittlichkeit geprägten Gesellschaft. Vergangenheit und Gegenwart werden zu einer ergreifend intimen und zuweilen traumartigen Einheit verwebt. Musik, Stimmen und Super-8-Aufnahmen verdichten sich zu einem Stimmungsspiegel, in welcher Verweigerung und Selbstzerstörung etwas Verlockendes haben.
Diese Arbeit wurden beim dokKa Festival 2017 präsentiert: 28.05.2017 18:00 Uhr
Aufgezeichnet beim dokKa-Festival 2017
Diese Arbeit wurden beim dokKa Festival 2017 präsentiert: 28.05.2017 18:00 Uhr