Grève ou crève

Jonathan Rescigno

Dokumentarfilm

  • Produktionsland: Frankreich
  • Länge: 93 Min.
  • Untertitel: Englisch
Grève ou crève

Protagonisten, die sich nie begegnet sind. Ereignisse, die auf den ersten Blick nichts verbindet und Zeiträume, die weit auseinander liegen. Die Elemente von „Grève ou crève“ scheinen nichts miteinander zu tun zu haben und doch ist alles miteinander verwoben. Jonathan Rescigno stammt aus dem französischen Ort Forbach. Seine teilweise fast träumerische Erzählung steht im Gegensatz zum Titel des Films „Streik oder stirb“, der gleichzeitig auch Leitmotiv für die Protagonisten sein könnte. Den streiken oder sterben gilt für mache eher metaphorisch und für andere ganz real. Zwei jugendliche Freunde verbringen ihre Zeit in Forbach und träumen sich auf Jahrmärkten und in nächtlichen Abenteuern aus ihrer Perspektivlosigkeit. Im hier und jetzt suchen sie nach einer besseren Zukunft, die nicht erreichbar scheint. Der örtliche Boxclub ist für andere Protagonisten des Films vielleicht der einzige Halt. Kamera und Ton erzählen die Wut und unterdrückte Aggression in besonders körperlicher Art und Weise. Für die streikenden Minenarbeiter der 1980er und 1990er Jahre endeten die damaligen Proteste teilweise mit dem Tod. Nach einer Eskalation überzog die Polizei damals ganze Stadtteile mit Nebelgranaten. Rescigno erzählt aus dieser Zeit mit Archivmaterial und ehemaligen Beteiligten, besucht aber auch mit der Kamera einige dieser Orte und lässt in überästhetisch inszenierten Bildern, mit diesem Mal künstlichen, Nebel durch jene Straßen ziehen. Ohne Menschen und ohne Protestierende und in völliger Ruhe. Was bleibt ist lediglich eine blasse Erinnerung an die Ereignisse der damaligen Zeit.

Von Nils Menrad

Jonathan Rescigno

Diese Arbeit wurden beim dokKa Festival 2020 präsentiert: 30.09.2020 19:00 202072020

Gespräch zu Grève ou crève

Aufgezeichnet beim dokKa-Festival 2020

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Jonathan Rescigno

Diese Arbeit wurden beim dokKa Festival 2020 präsentiert: 30.09.2020 19:00 202072020