Der Funktionär

Andreas Goldstein

Dokumentarfilm

  • Sprachen: Deutsch
  • Produktionsland: Deutschland
  • Länge: 72 Min.
Der Funktionär

Die Bilder des Filmessays von Andreas Goldstein liegen
oftmals im Nebel, während seine Stimme vom Vater erzählt:
Klaus Gysi, Parteifunktionär, Leiter des Aufbauverlags,
Kulturminister der DDR unter Ulbricht und später,
kurz vor dem Fall der Mauer, Zuständiger für Kirchenfragen.
„Familiengeschichten sind ein durch Verletzungen
vermintes Gelände.“ Aber Goldstein beschreibt mehr als
nur die eigene Geschichte, er verknüpft sie mit dem Leben
des Vaters
und dem Niedergang der DDR. Dieser ist bei
Staatsgründung 37 Jahre und lebte seither für die Partei.
In vielen Fernsehstunden sprach er über die Kulturpolitik
der DDR. Anfänglich noch eloquent und voller Enthusiasmus,
später mit immer bedeutungsloserem und ängstlichem
Ausdruck. Goldstein montiert dieses Archivmaterial
mit analytischer Präzision. Er legt die Worthülsen,
die Sprache und den Ausdruck des Vaters offen und nutzt
dessen Scheitern als Blaupause für die Entwicklung des
ganzen Staates. Frühe Fotografien und Videoaufnahmen
aus seinem Archiv sind zu sehen, und während der Vater
von einer lebendigen und blühenden Zukunft spricht,
zeigen die Aufnahmen des Sohns meist verlassene, menschenleere
Orte. Goldstein sucht immer weiter, nach tiefer
liegenden Beweggründen des Vaters und öffnet hierüber
eine breitere Perspektive auf das oftmals sehr eng
und verkürzt dargestellte Bild der ehemaligen DDR.

Von Nils Menrad


Diese Arbeit wurden beim dokKa Festival 2019 präsentiert: 01.06.2019 21:15 201992019

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