Strafkolonie der Frauen Politische Gefangene in Belarus erzählen

Inga Lizengevic

Hördokumentation

  • Produktionsland: Deutschland
  • Länge: 54
  • 2. Mai
  • 14:00 H
  • Kinemathek Karlsruhe
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Inga Lizengevic

Strafkolonie der Frauen  Politische Gefangene in Belarus erzählen
Foto: Violetta Savchits
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Frauen spielten eine zentrale Rolle bei den friedlichen Protesten in Belarus im Jahr 2020 gegen den Machthaber Lukaschenka. Seither geht das Regime besonders brutal und gezielt gegen sie vor. Inga Lizengevic gelingt es in dieser Hördokumentation besonders eindrucksvoll, die Unmittelbarkeit der Erfahrungen einiger dieser Frauen spürbar zu machen. Die Schilderungen von Anastasia Bulybenka, Maria Kalesnikava und anderen Betroffenen hat sie nach ihrer Flucht aus Belarus aufgenommen. Hinzu kommt eine Vielzahl an Briefen. Detailliert und erschütternd berichten sie von ihren Verhaftungen, den Schauprozessen vor Gericht und ihrer Zeit in Gefängnissen und Strafkolonien. Dabei entfaltet sich ein bedrückendes Bild systematischer Repression: Die Frauen schildern, wie sie aus ihren Wohnungen verschleppt, misshandelt und in überfüllte Zellen gesperrt wurden. Die Härte des Regimes zeigt sich in psychischer Folter, ständiger Überwachung und menschenunwürdigen Haftbedingungen. Besonders eindrücklich sind die Beschreibungen von Kalesnikava, die sich weigerte, das Land zu verlassen, und in einem Schauprozess zu elf Jahren Strafkolonie verurteilt wurde. Lizengevic dokumentiert mit diesem Stück nicht nur Unrecht, sondern gibt den mutigen Frauen eine Stimme, die das Regime zum Schweigen bringen wollte.

Von Nils Menrad

Inga Lizengevic
Inga Lizengevic hat belarussisch-ukrainische Wurzeln. Sie hat in Vitebsk, Minsk und Berlin studiert und lebt als Hörfunkautorin in Berlin. Ihr Feature „Babys für die Welt. Das Geschäft mit ukrainischen Leihmüttern“ (Deutschlandfunk/SWR/ORF 2021) wurde mit dem Prix Italia 2022 ausgezeichnet und für den Prix Europa 2022 nominiert.

Anastasia Bulybenka
Foto: Violetta Savchits

Inga Lizengevic
Inga Lizengevic hat belarussisch-ukrainische Wurzeln. Sie hat in Vitebsk, Minsk und Berlin studiert und lebt als Hörfunkautorin in Berlin. Ihr Feature „Babys für die Welt. Das Geschäft mit ukrainischen Leihmüttern“ (Deutschlandfunk/SWR/ORF 2021) wurde mit dem Prix Italia 2022 ausgezeichnet und für den Prix Europa 2022 nominiert.