Im Prinzip Familie

Daniel Abma

Dokumentarfilm

  • Sprachen: Deutsch
  • Produktionsland: Deutschland
  • Länge: 91
  • Untertitel: Deutsch
  • 30. April
  • 19:00 H
  • Kinemathek Karlsruhe
Ticket
  • 1. Mai
  • 20:30 H
  • Schauburg
Ticket

t Gespräch in der Kinemathek Karlsruhe mit
Daniel Abma

Im Prinzip Familie

Wenn Eltern ihrer Fürsorgepflicht nicht mehr nachkommen können, übernimmt das Jugendhilfesystem. Plötzlich sind es nicht mehr Mama oder Papa, die Halt geben, sondern fremde Menschen, die den Kindern und Jugendlichen ein neues, besseres Zuhause ermöglichen wollen. Ein Jahr lang begleitete der Filmemacher Daniel Abma drei Erzieher:innen im Schichtdienst einer Wohngruppe für Kinder im ländlichen Raum. An einem See, eingebettet in den Wechsel der Jahreszeiten, entfaltet sich ihr Alltag zwischen Fürsorge und Herausforderung. Fünf Jahre zuvor hatte Abma diesen Ort immer wieder besucht und war zu einem vertrauten Gesicht geworden. Im Zentrum der Dokumentation stehen die beiden Jungen Niklas und Calvin – ihre Geschichten, ihre Hoffnungen, ihre Unsicherheiten, ihr Kampf mit dem Leben und dem Dazwischensein: fern der Eltern und leiblichen Geschwister und doch Teil einer Familie. Doch der Fokus liegt auch auf den Erwachsenen: den Erzieher:innen, die Tag für Tag kochen, waschen, einkaufen, die Kinder zur Schule und zu Freizeitaktivitäten bringen. Sie hören zu, trösten, lesen Gute-Nacht-Geschichten vor und schaffen ein Miteinander, das sich fast familiär anfühlt – ohne dabei Eltern ersetzen zu wollen. Die Eltern der Kinder tauchen nur am Rande auf, in Gesprächen mit dem Jugendamt. Ihr Zuhause bleibt unsichtbar. Die Dokumentation bleibt nah an den Erzieher:innen und ihrer intensiven Arbeit. Sie zeigt ihre Überforderung, die Grenzen, an die sie stoßen, aber auch die Hoffnung, die sie antreibt. Denn ihr Ziel ist es, den Kindern eine Rückkehr in ihre Familien zu ermöglichen. Ein sensibler Film über Kinder und Jugendliche, deren Welt aus den Fugen geraten ist, und über Erwachsene, die versuchen, ihnen ein Stück Stabilität zurückzugeben.

Von Carmen Beckenbach

Carmen Beckenbach im Gespräch mit Daniel Abma

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Foto: Jonas Ludwig Walter

Daniel Abma
Daniel Abma (geb. 1978 in den Niederlanden) zog nach seinem Studium der Grundschulpädagogik nach Berlin. Bevor er Filmregie an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF studierte, arbeitete er als Medienpädagoge. Seine abendfüllenden Dokumentarfilme Nach Wriezen (2012), Transit Havanna (2016) und Autobahn (2019) wurden weltweit auf Festivals wie dem Karlovy Vary International Film Festival, IDFA und DOK Leipzig gezeigt und mehrfach ausgezeichnet. Abma widmet sich vor allem beobachtenden, protagonist:innenzentrierten Dokumentarfilmen mit sozialem Fokus.

Carmen Beckenbach im Gespräch mit Daniel Abma
Foto: Jonas Ludwig Walter

Daniel Abma
Daniel Abma (geb. 1978 in den Niederlanden) zog nach seinem Studium der Grundschulpädagogik nach Berlin. Bevor er Filmregie an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF studierte, arbeitete er als Medienpädagoge. Seine abendfüllenden Dokumentarfilme Nach Wriezen (2012), Transit Havanna (2016) und Autobahn (2019) wurden weltweit auf Festivals wie dem Karlovy Vary International Film Festival, IDFA und DOK Leipzig gezeigt und mehrfach ausgezeichnet. Abma widmet sich vor allem beobachtenden, protagonist:innenzentrierten Dokumentarfilmen mit sozialem Fokus.