Hinter den Farben

Julia Groteclaes

Dokumentarfilm

  • Sprachen: Deutsch
  • Produktionsland: Deutschland
  • Länge: 62
  • 10. Mai
  • 19:00 H
  • Kinemathek Karlsruhe
Ticket
  • 11. Mai
  • 20:00 H
  • Schauburg
Ticket

t Gespräch in der Kinemathek Karlsruhe mit
Julia Groteclaes, Wolfgang Purkhauser

Hinter den Farben
Während des Online-Festivals als Stream verfügbar!

Ein Stuhl vor schwarzem Hintergrund. Ein Text wird überreicht. Nach der Lektüre könne man beginnen. So reduziert das Setting, das zwischen Talking Heads und Höhlengleichnis changiert, so vielschichtig die Performance der acht Spielenden. In Einzelgesprächen schlüpfen sie in Michas Rolle, der nach einem Unfall in einer Höhle hinter einem Wasserfall festsitzt, abgeschnitten von der Außenwelt und allein mit sich selbst. In feinen Nuancen sezieren sich dabei seine Empfindungen zwischen Hoffnung und Selbstaufgabe. Schauspiel und Privates greifen ineinander, als die Erzählenden beginnen, die eigenen Erfahrungen zu Michas hinzuzufügen. Denn wie, wenn nicht durch Abgleich mit Selbstdurchlebten ließe sich nachempfinden, was im Inneren eines Fremden in einer fremdartigen Situation vorgeht? Die Narration setzt dabei auf die suchenden Gesten der SprecherInnen, die in sich hineinhorchen. Den Denkraum, den die Regisseurin Julia Groteclaes dafür öffnet, nehmen auch wir unweigerlich an, und der Kinosaal erweitert sich um unser persönliches Kopfkino. Statt Micha allein zu lassen, verknüpft sich seine Einsamkeit mit der unsrigen. Statt zu bebildern, vertraut "Hinter den Farben" dem Publikum, die Teile zu ergänzen und die Höhle imaginativ auszuformen - sich zu Micha setzen zu wollen und mit ihm in den Wasserfall zu starren.

Von Sebastian Schönfeld

Foto: Shai Levy

Julia Groteclaes
Julia Groteclaes studierte Architektur und führte ihre Ausbildung an der Filmakademie Baden-Württemberg im Bereich Regie fort. Ihre Arbeiten legen den Schwerpunkt auf die Konzeption und versuchen die Menschen in ihrem kleinsten gemeinsamen Nenner zu verstehen. Ihr Film "Heimspiel" gewann neben zahlreichen Dokumentarfilmpreisen den deutschen Wirtschaftsfilmpreis 2022. Ihr Film aktueller Film "Hotel Semkovo" wird durch die Filmförderung der MFG und des SWR finanziert.

Wolfgang Purkhauser
Wolfgang Purkhauser ist Filmeditor aus Deutschland. Nachdem er einige Jahre als Producer und Editor von verschiedenen Kurzformaten tätig war, begann er 2017 ein Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg im Bereich „Montage/Schnitt“. 2019 wurde sein erster Lang-Dokumentarfilm “Sommerkrieg” über zwei Kinder in einem ukrainischen Sommercamp mehrfach ausgezeichnet, lief unter anderem im Programm von HOT DOCS, IDFA, Max Ophüls Preis und war nominiert für den Deutschen Dokumentarfilmpreis. Der Kinofilm „Pornfluencer“ (2022), ein Portrait über ein junges Amateur-Porno-Paar, das er als Editor und Co-Autor gestaltete, war unter anderem im Programm des DOK.fest München vertreten und wurde für den Deutschen Dokumentarfilmpreises nominiert.

Foto: Shai Levy

Julia Groteclaes
Julia Groteclaes studierte Architektur und führte ihre Ausbildung an der Filmakademie Baden-Württemberg im Bereich Regie fort. Ihre Arbeiten legen den Schwerpunkt auf die Konzeption und versuchen die Menschen in ihrem kleinsten gemeinsamen Nenner zu verstehen. Ihr Film "Heimspiel" gewann neben zahlreichen Dokumentarfilmpreisen den deutschen Wirtschaftsfilmpreis 2022. Ihr Film aktueller Film "Hotel Semkovo" wird durch die Filmförderung der MFG und des SWR finanziert.

Wolfgang Purkhauser
Wolfgang Purkhauser ist Filmeditor aus Deutschland. Nachdem er einige Jahre als Producer und Editor von verschiedenen Kurzformaten tätig war, begann er 2017 ein Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg im Bereich „Montage/Schnitt“. 2019 wurde sein erster Lang-Dokumentarfilm “Sommerkrieg” über zwei Kinder in einem ukrainischen Sommercamp mehrfach ausgezeichnet, lief unter anderem im Programm von HOT DOCS, IDFA, Max Ophüls Preis und war nominiert für den Deutschen Dokumentarfilmpreis. Der Kinofilm „Pornfluencer“ (2022), ein Portrait über ein junges Amateur-Porno-Paar, das er als Editor und Co-Autor gestaltete, war unter anderem im Programm des DOK.fest München vertreten und wurde für den Deutschen Dokumentarfilmpreises nominiert.